Vom Lichterzauber der Glühwürmchen

Werden Sie Zaungast eines rätselhaften Lichtspieles! Im Frühsommer, beginnend um den Johannistag am 24. Juni, kann man in den frühen Abendstunden das Leuchten der Glühwürmchen beobachten.

Wobei der Name „Würmchen“ in die Irre führt, denn es handelt sich hierbei keineswegs um Würmer, sondern um eine Käferart. An feuchten Wiesen, in Gebüschen und an Waldrändern befinden sich oft hunderte der Leuchtkäfer auf der Suche nach einem paarungswilligen Partner – ein wahrlich zauberhafter Anblick, den Sie sich nicht entgehen lassen sollten!

Es geht doch immer nur um das Eine

Das brillante Lichterspiel hat nur einen Zweck: Die Brautschau! Das Leuchten stammt, je nach Art unterschiedlich, von den ungeflügelten Weibchen, die auf Grashalmen oder im Gebüsch sitzend auf ihre Verehrer warten und/oder den umherfliegenden Männchen, die nach geschlechtsreifen Partnerinnen Ausschau halten. So ganz nebenbei wird Fressfeinden auch noch signalisiert, dass es besser ist, Abstand zu halten. Glühwürmchen schmecken für einige Fressfeinde bitter, manche Glühwürmchen-Arten sollen sogar giftig sein.

Der Wurm steckt im Detail

Die Glühwürmchen sind eigentlich Käfer. Würmchen werden sie nur genannt, weil die ungeflügelten Larven und Weibchen wurmähnlich aussehen.

Austria’s Drei 

Weltweit gibt es ca. 2000, in Mitteleuropa vier und in Österreich drei Leuchtkäferarten. Das Kleine Glühwürmchen, bei dem sowohl Männchen als auch Weibchen leuchten, ist in Österreich die häufigste Art. Speziell in wärmeren Lagen kann auch das Große Glühwürmchen gefunden werden. Bei dieser Art leuchten jedoch nur die Weibchen. Der seltenste Vertreter in unseren Breiten ist der Kurzflügel-Leuchtkäfer.

Natürliche Energiesparlampen

Charakteristisch für die Leuchtkäfer ist ihr Leuchtvermögen (Biolumineszenz), das auf einer chemischen Reaktion zweier selbst produzierter Substanzen beruht. Der Wirkungsgrad bei diesem biochemischen Vorgang ist beeindruckend, denn nur 5 % gehen dabei als Wärme verloren, die restlichen 95 % der Energie werden in Licht umgewandelt. Folglich entsteht beim Leuchten so gut wie keine Wärme, man sagt, die Käfer senden ein sogenanntes "kaltes Licht" aus. Im Vergleich dazu die gute alte Glühbirne: Hier ist es umgekehrt, der Wirkungsgrad beträgt gerade einmal 5 %, der Rest wird als Wärme abgestrahlt, daher wird die leuchtende Glühbirne auch so heiß.