Hirschkäfer - Der Name sagt alles

Sein Name ist allen ein Begriff, aber nicht jeder hat ihn bereits gesehen: Den Hirschkäfer.

In den Laubwäldern der Niederösterreichischen Naturparke haben Sie an lauen Hochsommer-Abenden die Chance, den mancherorts sehr selten gewordenen Käfer anzutreffen. Er ist nicht nur der größte, sondern mit seinem bis zu 3 cm langen, zu mächtigen, hirschgeweihartigen Zangen umgebildeten Oberkiefer, auch der auffälligste Käfer Europas. Dieses „Geweih“ macht zumindest das Männchen unverkennbar, denn das Weibchen hat normal entwickelte Oberkiefer. Machen Sie „Jagd“ auf eine Naturbeobachtung der besonderen Art.

Duell um des Weibchens Gunst

Mit ihren mächtigen Oberkiefern duellieren sich die Männchen regelrecht um die Weibchen und erinnern dabei sehr an die Revierkämpfe ihrer Namensgeber, der Hirsche. Bei ihren Zweikämpfen versuchen sie, mit ihrem Geweih den „Gegner“ im wahrsten Sinn des Wortes aufs Kreuz zu legen oder vom Ast herunter zu werfen.

Web-Tipp: Hier sehen Sie zwei Hirschkäfermännchen im Kampf um die Gunst eines Weibchens >>>

Eichen bevorzugt

Die Larven entwickeln sich im modernden Holz von Stämmen von Laubbäumen, besonders beliebt sind alte Eichen. Die Larve lebt rund 5 Jahre dort, ernährt sich von morschem, feuchtem und verpilztem Holz und wird mit der Zeit bis zu 10 cm lang. Schließlich vergräbt sie sich im Erdboden und verpuppt sich dort in einem faustgroßen Kokon. Die Käfer schlüpfen im Herbst, bleiben aber bis zum Juni des Folgejahres im Boden. Sie leben dann nur wenige Wochen und ernähren sich währenddessen in erster Linie von Baumsäften, die aus Wundstellen verletzter Laubbäume austreten.

Übrigens: Der Hirschkäfer ist von der Österreichischen Entomologischen Gesellschaft und dem Naturschutzbund Österreich zum "Insekt des Jahres 2012" gewählt worden.