Ein Falter segelt durch die Lüfte

Treffen Sie jetzt im Naturpark einen wunderschönen Gesellen unter den Tagfaltern, der gerade zu seinen ersten Flügen startet: der Segelfalter.

Was den Beginn des Schmetterlings-Fluges angeht, ist der Zitronenfalter unangefochten an der Pole-Position, er traut sich schon im Vorfrühling an die wahrlich noch „frische“ Luft. Im Erstfrühling folgen ihm der Segelfalter und sein Verwandter, der Schwalbenschwanz. Ein flatterhaftes Naturerlebnis, das Sie sich nicht entgehen lassen sollten.

Nomen est Omen

Wenn man den Segelfalter beobachtet, findet man bald heraus, woher er seinen Namen hat. Er kann nämlich unter Ausnutzung der Thermik eine mehrere Sekunden ohne Flügelschlag durch die Luft segeln.

Die Verwandtschaft lässt sich nicht abstreiten

Der Segelfalter sieht seinem bekannteren Verwandten, dem Schwalbenschwanz, sehr ähnlich. Beide besitzen eine schwarze, zebraartige Bänderzeichnung auf gelblich-weißem Untergrund und je einen keilförmigen Fortsatz am Hinterflügel. Der Segelfalter hat jedoch, im Unterschied zu seinem Verwandten, deutlich längere schwarze Hinterflügelfortsätze mit hellen Enden und ist insgesamt etwas weniger intensiv gefärbt.

Wie sich Geschmäcker ändern

Die bevorzugte Futterpflanze der Segelfalter-Raupen sind der Schlehdorn und die Steinweichsel. Der erwachsene Falter benötigt dann zum Nektar-Saugen Lebensräume mit reichhaltigem Blütenangebot, z.B. Disteln, Natternkopf und Salbei.

Gefahr im Verzug!

Die fortschreitende Intensivierung der Landwirtschaft, die mit der Aufgabe der traditionellen Kulturlandschaft, dem Aufforsten von Magerwiesen oder deren Umwandlung in wesentlich artenärmere Fettwiesen, dem Abholzen von Schlehenhecken und Ausräumen von artenreichen, strukturierten Waldrändern einher geht, bedroht die Lebensräume dieser bezaubernden Falterart. Für den Fortbestand des Segelfalters ist die Erhaltung kleinstrukturierter Kulturlandschaften mit traditionell extensiver Bewirtschaftung unumgänglich.