Pimpernuss-Blütenzauber

Ein einmaliger Anblick – die Pimpernussblüte sollten Sie sich nicht entgehen lassen!

Die Pimpernuss-Blüte fällt in den Vollfrühling, etwas nach dem Blühbeginn der Vogelbeere und einen Tick vor dem Weißdorn. Die zierlichen weißen Blüten bezaubern durch ihr einmaliges Erscheinungsbild - die hängenden Blütenrispen erinnern an Weintrauben. Die Pimpernussblüten betören zahlreiche Insektenarten, lassen auch Sie sich davon verzaubern bei einem Besuch in den Naturparken!

Eine Blüte mit Charakter

Hat ein Mensch einzigartige Gesichtszüge, spricht man von einem „Charakterkopf“. Bei der Pimpernuss kann man mit Fug und Recht behaupten, sie hat eine „Charakterblüte“, denn diese ist wahrlich einzigartig. Es herrscht also keine Verwechslungsgefahr zwischen der Pimpernuss-Blüte und anderen  Weißblühern, die auch in dieser Phase des Naturjahres ihre Hochblüte haben, wie Traubenkirsche, Wolliger Schneeball, Weißdorn oder Birne. Die Blütenstände der Pimpernuss mit den lang gestielten, traubigen Rispen und überhängenden Blütenbüscheln sind einzigartig und schon aus der Distanz leicht auszumachen.

Es summt und brummt

In der Blütezeit ist die Pimpernuss  überreich mit traubig-hängenden Blütenrispen ausgestattet, die intensiv von Insekten besucht werden. Der Duft ist schwach und leicht würzig. Die Blüten werden zwar von Bienen besucht, wegen des spezifischen Duftprofils lockt die Pimpernuss aber auch Fliegen und Schwebefliegen an. Der beim Weißdorn so charakteristische Rosenkäfer fehlt aber als typische Bestäuber, denn der kann bei den hängenden Blüten der Pimpernuss „einfach nicht landen“. 

Fleißig wenn die anderen faul sind

Während viele Menschen am „Tag der Arbeit“ eine wohlverdiente Pause einlegen, ist die Pimpernuss um die Zeit meist fleißig am Blühen. Um den 1. Mai hat man bei einem Ausflug an der niederösterreichischen Thermenlinie und im Wienerwald gute Chancen auf satten Pimpernuss-Blütenzauber. Am Tag der Arbeit konnte man in den letzten Jahren überall blühende  Pimpernüsse antreffen. Um in den Wochen davor erfolgreich zu sein, empfiehlt sich in Jahren mit durchschnittlichem Witterungsverlauf zumindest ein Zuwarten bis Mitte April.

Diese Blüte hat eine Jalousie

Der Blühbeginn der Pimpernuss kann je nach Witterung bis zu 2 Wochen differieren. Die Reaktivität der Pimpernuss auf unterschiedliche Temperaturverläufe zeigt sich an einem Detail, dem in der Literatur immer wieder angeführten Merkmal der zart rötlich überlaufenen Kelchblattspitzen. Beobachtungen zeigen, dass das Merkmal jährlich sehr unterschiedlich stark ausgeprägt ist und, obwohl genetisch in Staphylea pinnata verankert, nicht immer gut sichtbar. Wie bei der Apfelblüte wird bei hohen Temperaturunterschieden zwischen Tag und Nacht mehr Farbstoff  ausgeschüttet, wie bei gleichmäßigerem Temperaturgang und der „Jalousieeffekt“ tritt stärker in Erscheinung.

In „edler Gesellschaft“

Die Pimpernussvorkommen fallen fast zur Gänze in die Gruppe der Linden-Ahorn-Wälder oder Edellaubwälder im engeren Sinn. Wo die Pimpernuss wächst, ist also eine Linde nicht weit.

Haben Sie den Pimpernuss-Blütenzauber mit eigenen Augen im Naturpark gesehen, dann schreiben Sie uns doch ein paar Zeilen darüber!