Die Natur des Jahres 2022

Naturschutzorganisationen stellen bestimmte Tier- und Pflanzenarten oder Lebensräume ins Rampenlicht und weisen auf potenzielle Gefährdungen hin.

Die meisten der heurigen Vertreter wie der Luchs, die Barbe und die Einbeere sind auch im Naturland Niederösterreich und den Naturparken in Niederösterreich zu finden.

Die „Natur des Jahres“ holt Projekte und Arten vor den Vorhang und weist somit auch auf die dramatischen Verluste von wertvollen Organismen und Lebensräumen hin. Jeder der die Natur schätzt und mit Respekt behandelt leistet einen Beitrag zum Umwelt- und Artenschutz. In Österreich wird die Wahl der Natur des Jahres maßgeblich vom Naturschutzbund organisiert.

Tier des Jahres 2022 – Der Luchs

Die größte europäische Wildkatze, der Luchs, ist das Tier des Jahres 2022. Der Lebensraum des scheuen Waldbewohners schwindet immer mehr zudem wurde er in der Vergangenheit stark verfolgt und gejagt, was beides dazu geführt hat, dass er mittlerweile stark vom Aussterben bedroht ist.  Wiederansiedlungsprojekte laufen seit den 1970er Jahren und bringen ihn langsam wieder zurück in Österreichs naturnahe Wälder. Im Naturland NÖ ist er beispielsweise im Wald- und Mostviertel heimisch geworden. Luchse sind Einzelgänger mit Revieren zwischen 50 und 400 km2. Ihre Ohren mit pinselförmigen Haaren und dem sehr kurzen Schwanz machen sie unverwechselbar. Die für uns Menschen ungefährlichen Luchse ernähren sich von Säugetieren und Vögeln, aber auch von Fischen. Der Gesamtbestand der Luchse in Europa liegt bei ca. 7.000 Tieren – das heißt die Population ist derzeit noch zu klein, um sich langfristig halten zu können.

Fisch des Jahres: Die Barbe

Für Fischerei zuständige Bundes- und Landesstellen haben die Barbe zum Fisch des Jahres ernannt, um ihren Lebensraum ins allgemeine Bewusstsein zu bringen. Durch die Zerschneidung der Fließgewässer, das Fehlen passender Laichplätze und geeigneter Habitate für Jungfische gingen die Bestände stark zurück. Die Barbe wird bis zu 75 cm lang, hat ein rüsselförmiges Maul und vier Barteln an der Oberlippe. Sie ernährt sich von Muscheln, Schnecken, Insektenlarven und Wasserpflanzen. Zur Laichablage sucht die Barbe flache Flussabschnitte auf.  Die Barbe war früher ein Massenfisch in unseren Flüssen. Sie ist noch in der Donau und in den Unterläufen der großen NÖ Flüsse, z.B. Traisen, Pielach, Ybbs und Melk, zu finden.

Blume des Jahres - Die Vierblättrige Einbeere

Als typische Bewohnerin feuchter Laubwälder und Auen ist die Einbeere in den Nationalparken an der Donau und im Thayatal recht häufig anzutreffen. Die etwa 40cm große Pflanze mit kahlem Stängel und vierblättrigem Blattquirl trägt eine blauschwarze Beere, mit etwa einem Zentimeter Durchmesser. Während die gesamte Pflanze für den Menschen giftig ist, können Vögel die auffällige Beere gänzlich unbeschadet verspeisen und sorgen so auch für die Verbreitung der Samen. Mit der Wahl der Einbeere soll auf den Schutz von alten, wilden und naturnahen Wäldern als artenreicher Lebensraum aufmerksam gemacht werden.

Weitere gewählte Arten des Jahres

  • Aliens: Beifussblättriges Traubenkraut
  • Flechten: Zähe Leimflechte
  • Fledermaus: Braunes Langohr 
  • Höhlentiere: Kleine Hufeisennase
  • Insekten: Schwarzhalsige Kamelhalsfliege
  • Lurch: Wechselkröte
  • Mineralien: Spodumen
  • Moose: Sparriges Kleingabelzahnmoos
  • Nutztiere: Blobe Goas und Original Pinzgauer Rind
  • Pilze: Striegeliger Korkstachling
  • Spinnen: Trommelwolf
  • Streuobst: Hartwiß Gelbe Zwetschke
  • Vogel: Mehlschwalbe 
  • Weichtiere: Posthornschnecke

Weiterführende Informationen:

naturschutzbund.at/natur-des-jahres.html www.umweltundenergie.at/