Die Gelbbauchunke - Wer ihr droht, sieht Gelb

Im Frühsommer haben Sie bei Ihrem Naturparkbesuch besonders nach ergiebigeren Regenfällen gute Chancen, den dumpfen Ruf der Gelbbauchunke zu hören.

Dann stehen nämlich reichlich Laichplätze zur Verfügung, wie sie von der Gelbbauchunke bevorzugt werden, z.B. Traktorspuren, Pfützen, kleine Wassergräben und andere vorübergehend wasserführende Kleinstgewässer. Wenn sich die kleine Unke jedoch allzu sehr belästigt fühlt, wird sie Ihnen nicht die rote Karte, sondern ihren gelben Bauch zeigen.

Oben grau, unten „wow“

So unauffällig die Gelbbauchunke mit ihrer schlammgrauen Oberseite erscheint, umso eindrucksvoller ist ihre grellgelbe Unterseite. Bei Bedrohung nehmen die Tiere eine kahnförmige Stellung ein (der sogenannte "Unkenreflex"). Sie machen dabei in Bauchlage reflexartig ein extremes Hohlkreuz und präsentieren so ihre knallgelb gefärbten Bereiche an der Kehle, dem Bauch sowie den Unterseiten der Gliedmaßen. Diese krampfartige Abwehrhaltung soll Fressfeinde vor dem Hautgift warnen, das sie in dieser Situation absondern. Für den Menschen ist das Gift zwar nicht gefährlich, jedoch stark schleimhautreizend.

„Unkenrufe“

Zur Paarungszeit im Frühsommer hört man die dumpfen, aber melodiösen Rufe der Unken-Männchen. Im Gegensatz zur Rotbauchunke hat die Gelbbauchunke keine Schallblasen, daher sind die Rufe nur recht leise (aber mit einer höheren Ruffrequenz von über 40 Rufen je Minute).

Dieser Pionier mag’s gerne nass

Die Gelbbauchunke ist ein typischer Erstbesiedler frisch entstandener, temporärer Kleingewässer, wie Wasserlacken oder Wasseransammlungen in Fahrzeugspuren. Diese sind meist vegetationsarm und frei von konkurrierenden Arten und Fressfeinden. Außerdem erwärmen sie sich schnell und gewährleisten so eine rasche Entwicklung des Laichs und der Larven. Man findet Gelbbauchunke zudem in flachen Uferzonen von Teichen, sowie in Steinbrüchen, Lehm- oder Kiesgruben und auf Truppenübungsplätzen. Die Gelbbauchunke überwintert am Land unter Wurzeln und Steinen oder im Bodenschlamm ihres Heimatgewässers.