Die Birne – eine Frucht, viele Gesichter

Birnenliebhaber aufgepasst, denn jetzt ist der Zeitpunkt in die Naturparke zu gehen und nach den ersten reifen Früchten Ausschau zu halten!

Nach der Marille und dem Apfel im Spätsommer, beginnt im Frühherbst auch die Birne mit der Fruchtreife. Die Birne ist eine der ältesten Kulturpflanzen der Menschheitsgeschichte. Weltweit gibt es weit über 1.000 verschiedenen Birnen-Sorten, die sich in Form, Farbe, Geschmack und Saftgehalt unterscheiden. Haben Sie Ihre Lieblings-Sorte noch nicht gefunden, dann wird es höchste Zeit, mit dem Verkosten anzufangen!

Variantenreich in Form, Farbe und Geschmack

Die Birnen-Früchte sind meist birnenförmig, selten auch rundlich. Ihre Größe variiert je nach Sorte von 2,5 bis 6 Zentimetern und mehr. Im Fruchtfleisch sind zahlreiche grießartige Gruppen von Steinzellen vorhanden, was für viele die typische Birnen-Konsistenz auf der Zunge ausmacht. Bei manchen Sorten können diese aber auch zur Gänze fehlen. Das Fruchtfleisch ist weiß oder gelblich und von einer dünnen Schale umgeben, deren Farbe je nach Sorte von grün über gelb bis rot variiert. Das Fruchtfleisch kann eine knackige, mehlige oder saftig-weiche Konsistenz aufweisen. Der Mannigfaltigkeit der Birnen sind also kaum Grenzen gesetzt.

Vom Ursprung der Birnen

Die Kultur-Birnen sollen unter hauptsächlicher Beteiligung der Wildformen Holzbirne (Pyrus pyraster) und Schnee-Birne (Pyrus nivalis) aus vielen Hybridisierungen entstanden sein. Die Früchte der Holzbirne sind kugelig und klein (1,5 bis 3,5 cm) und sitzen auf einem dünnen, bis zu 4 cm langen Frucht-Stiel. Unreif grün, zeigen sie sich während der Reife im September und Oktober gelblich und werden überreif braun mit teigigem Fruchtfleisch. Die gerbstoffreichen Früchte schmecken stark herb, bitter und sauer und sind roh ungenießbar. Das harte Fruchtfleisch hat zudem typische Steinzellennester eingelagert, was die Frucht insgesamt für den menschlichen Verzehr ungeeignet  macht. Überreif oder nach dem Frost gesammelt, wurde die Wildbirne früher wegen ihres sehr hohen Zuckergehalts gerne zu nahrhaften "Kletzen" (Dörrobst) verarbeitet. Rohe Früchte wurden an Haustiere verfüttert.